Kohärente Optik und Nanophotonik

Kohärente Optik
und Nano-Photonik

Die Arbeitsgruppe Kohärente Optik erforscht innovative Ansätze sowohl zur Messung, als auch zur Synthese von Lichtwellenfeldern. Eine wesentliche Motivation ist hierbei die Entwicklung robuster und gleichzeitig präziser Methoden zur Wellenfelderfassung, die die Grundlage für industrietaugliche Messsysteme zur dreidimensionalen Form- und Verformungsmessung bilden.
Mikro- bzw. nano-optische Komponenten und Systeme eröffnen aufgrund der Nutzung von Strukturen, die wesentlich kleiner sind als die Wellenlänge des zu beeinflussenden Lichts, Möglichkeiten beim Design optischer Systeme, die mit konventionellen optischen Komponenten wie z.B. Linsensystemen nicht realisierbar sind. Strukturierungsmöglichkeiten in der Größenordnung von 10 bis 100 nm eröffnen neue Anwendungsfelder nicht nur für die Miniaturisierung von optischen Komponenten, sondern auch für neuartige Konzepte der Gestaltung von Wellenfeldern für Aufgaben im Bereich der Messtechnik sowie Sensorik und für Sicherheitsmerkmale bzw. Maßnahmen gegen die Fälschung industrieller Produkte oder für Consumer-Produkte wie z.B. in der Beleuchtungstechnik. Man spricht daher auch von „tailored light“, also „maßgeschneidertem Licht“. Die Kombination dieser Möglichkeiten mit der Kompetenz der Wellenfeldsimulation und dem Design optischer Systeme im Bereich der kohärenten Optik am BIAS ermöglicht über die Berechnung solcher Strukturen hinaus auch die Realisierung entsprechender Systeme.

Forschungsthemen

Graustufen auf einem runden Körper bei einer Asphärenmessung

Gestaltmessung an Asphären und Freiformflächen durch Messung der Kohärenzfunktion


Im BIAS wird derzeit die Multiple Aperture Shear Interferometrie (MArS) entwickelt, die es ermöglicht die Form von Asphären und Freiformoptiken, wie z.B. Zylinderlinsen, zu bestimmen. Das Verfahren basiert auf der Erfassung der Kohärenzfunktion und erlaubt eine interferometrische Messung mit mehreren unabhängigen Lichtquellen, so dass das Problem einer beschränkten Apertur vermieden wird. Durch den Einsatz mehrerer Lichtquellen kann die Beleuchtung flexibel an die Prüflingsoberfläche angepasst werden. Zusätzlich basiert das Messsystem auf einem Scher-Interferometer, welches gegenüber mechanischen Schwingungen unempfindlich ist und daher auch im industriellen Umfeld eingesetzt werden kann. Das Bild zeigt eine Messsituation, in der das Licht von mehr als hundert Lichtquellen (Beleuchtungsaperturen) an einem Prüfling reflektiert wird.

wabenähnliche Mikrostruktur in schwarzweiß

Wellenfeldmessung auf Basis der Kohärenzfunktion


Die am BIAS entwickelte Computational Shear Interferometrie (CoSI) ermöglicht die vollständige Bestimmung eines Wellenfeldes auf Basis eines Scher-Interferometers. Dies ermöglicht es, die Vorzüge hochpräziser interferometrischer Verfahren, wie z.B. der digitalen Holografie, der phasenschiebenden Interferometrie oder der quantitativen Phasenkontrastmikroskopie mit denen eines Scher-Interferometers zu kombinieren. Das Messsystem bietet daher Messunsicherheiten im Bereich weniger Nanometer bei Verwendung von partiell kohärentem Licht, z.B. aus LEDs, und ist aufgrund des Common-Path-Prinzips weitestgehend unempfindlich gegenüber mechanischen Schwingungen. Die Abbildung zeigt den quantitativen Phasenkontrast eines Zellverbundes.

unregelmäßige kreisförmige Struktur auf einer Oberfläche

Gestaltmessung von Mikroobjekten mittels digitaler Holographie


Die digitale Holografie eignet sich zur 3D-Formerfassung von Mikroobjekten mit Messunsicherheiten im Bereich weniger Mikrometer. Gegenüber anderen Verfahren bietet sie den Vorteil der erweiterten Schärfentiefe und einer kurzen Messzeit von deutlich weniger als 1 Sekunde. Das am BIAS entwickelte System ermöglicht zusätzlich eine Rundummessung der Bauteile. Derzeit wird die digital-holographische Formerfassung für die industrielle Anwendung erprobt. Das Bild zeigt das Zwischenergebnis einer Formmessung, die sog. Konturkarte, die durch die Verwendung von zwei Wellenlängen gewonnen werden kann und in der die Form eines Mikronapfes durch die Verzerrung der Streifen sichtbar wird.

Blick in ein Messintrument mit rotem Laserlicht

Chemische Sensorik auf Basis von Oberflächenplasmonen-Resonanzspektroskopie (SPR)


Entwicklung neuartiger Sensoren auf Basis der Oberflächenplasmonen-Resonanzspektroskopie: Die Sensoren basieren auf einer Schicht chemisch aktiver Moleküle, welche sich auf einem dünnen Metallfilm befindet. An dieser Schicht kann die zu detektierende chemische Verbindung temporär angelagert werden. Entlang der Oberfläche der Metallschicht werden durch Licht Oberflächenplasmonen angeregt, deren Spektrum von der Konzentration der gebundenen Moleküle abhängt. Das Bild zeigt eine Versuchsanordnung in der sog. Kretschmann-Konfiguration, in der die Plasmonen an der Unterseite der Metallschicht angeregt werden.

Forschungsthemen

Serviceliste

Aktuelle Projekte

  • In-Situ- Erfassung der 3d Brechungsindexverteilung in der additiven Fertigung von GRIN-Optiken (InProGrin)
  • Linsenlose Mikroskopie für die industrielle Qualitätskontrolle (LIM-Q)
  • Nachhaltige ontologiebasierte Entwicklungs- und Optimierungslösungen für Faserverstärkte Materialien und ihre Fertigungsprozesse (OntOMat)
  • Hyperzentrische Bildgebung in der kohärent-optischen Messtechnik (HyperCOMet)
  • Hochauflösende optische Mikroskopie mittels transmissiver Mikrostrukturen (HoMiTrans)
  • Strahlformung durch CGHs für optogenetische Anwendungen (HoloGen)
  • Optische Messtechnik mit partiell kohärentem Licht - Teil III, Transferprojekt (OPAL-Transfer)
  • Shape measurement by means of imaging using partially coherent illumination, Teil 2 (Spice 2)
  • Untersuchung der Strukturfunktion zur Analyse optisch gemessener Oberflächen (Strukturfunktion 2)
  • Securing valuable documents using CGHs printed with photochromic inks (Secret CGH)

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Portrait Dr. Claas Falldorf

Dr. rer. nat. Claas Falldorf

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Tel. +49 421 21858013

E-Mail  Falldorf@bias.de

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