Aktuelles 4

Lasergelötete PKW-Heckklappen als Projektabschluss - Projekt „LoKal“ endet mit einer Funktionsmuster Fertigung

Schweißnaht an einer Autot-Heckklappe

Steigerung der Sichtnahtqualität

Das IGF Projekt „Laserlöten mit oszillierendem Kaltdraht zur Steigerung der Nahtqualität“ wurde in den letzten zwei Jahren am BIAS Hand in Hand mit interessierten Industrievertretern bearbeitet (BIAS – Bremer Institut für angewandte Strahltechnik GmbH). Unter der Leitung von Dr. Ing. Peer Woizeschke wurde das Ziel verfolgt, die Sichtnahtqualität von lasergelöteten Nähten im PKW Karosseriebau zu steigern. Dafür wurde ein neuartiger Ansatz der Drahtoszillation angewendet, welcher sich als effektiv erwiesen hat, das Schmelzbad beim Laserlöten zu beeinflussen und dadurch den Benetzungsprozess zu homogenisieren. Hierdurch kann die optische Nahtqualität gesteigert werden, ohne dass die gegen Korrosion schützende Zinkschicht von schmelztauchverzinkten Karosserieblechen vor dem Löten lokal abgetragen werden muss. Die erforderliche Drahtoszillation kann durch die Nutzung hochdynamischer Drahtvorschubeinheiten erreicht werden, welche bereits kommerziell erhältlich sind.

Demonstration der industriellen Anwendbarkeit
Um die industrielle Anwendbarkeit des Laserlötens mit Drahtoszillation zu demonstrieren, wurden zum Projektabschluss Funktionsmuster gefertigt. Konkret wurden zweiteilige Heckklappen roboterbasiert gelötet und somit exemplarisch gezeigt, dass eine Drahtoszillation auch im industriellen Maßstab nutzbar ist. Hierbei konnte auch die standardmäßig angewendete taktile Nahtführung eingesetzt werden, was für eine Nutzbarkeit in der Serienfertigung derzeit essenziell ist. Mit dem Löten von Funktionsmustern wurde das Projekt erfolgreich abgeschlossen und somit der Grundstein für eine Überführung in die Anwendung gelegt.

Laserstrahlhartlöten im Portrait
Das Laserstrahlhartlöten stellt ein Standardverfahren in der automobilen Serienfertigung dar, wenn es um das Verbinden von Karosserieblechen im sichtbaren Bereich geht. In diesem Anwendungsgebiet werden neben Anforderungen an die Nahtfestigkeit und dichtheit vor allem hohe optische Anforderungen an die Nähte gestellt. Nahtfehler können oft nicht nachbearbeitet werden und bleiben nach dem Lackieren für den Kunden an der Karosserie sichtbar. Aus diesem Grund legt das BIAS einen Fokus auf das Thema Sichtnahtqualität sowohl beim Laserlöten als auch bei weiteren laserstrahlbasierten Fügeverfahren. Weitere Schwerpunkte bei der Erforschung von Fügeprozessen in der Abteilung „Füge und Pulverbettverfahren“ sind die Ressourceneffizienz sowie das Erzeugen von Multi-Material-Verbindungen (siehe www.bias.de/fuege-und-pulverbettverfahren). 

Kontakt:
M.Sc. Thorsten Mattulat (Dr.-Ing. Peer Woizeschke)
Abteilung Füge- und Pulverbettverfahren
Tel: +49 421 218 58 098
E-Mail: mattulat@bias.de 
Website: www.bias.de/fuege-und-pulverbettverfahren

Presse-Kontakt:
Christine Steffens
Öffentlichkeitsarbeit / Veranstaltungen
E-Mail: steffens@bias.de

BIAS – Bremer Institut für angewandte Strahltechnik GmbH
Klagenfurter Str. 5
28359 Bremen

Das Projekt „Laserstrahllöten mit oszillierendem Kaltdraht zur Verbesserung der Nahtqualität“ im Rahmen der industriellen Gemeinschaftsforschung IGF (IGF Nr.:19.987N, DVS Nr.: 06.3047) wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. Dem Fördermittelgeber und der Forschungsvereinigung Schweißen und verwandte Verfahren e.V. des DVS, Aachener Str. 172, 40223 Düsseldorf wird von den Autoren gedankt. Weiterhin gilt der Dank den Industrievertretern, welche als Teilnehmende des Projektbegleitenden Ausschusses das Projekt unterstützt haben.
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